IST ESPORT SPORT?

Abends nach der Arbeit: Erst mal 'ne Cola oder ein Bier und schnell noch die Chipstüte gegriffen. Eine bequeme Jogginghose angezogen und vor die Konsole oder den PC gelümmelt. Gamer sind nicht hoch angesehen und von einem Hobby will niemand reden. Klar, dass beim Wörtchen „eSport“ laut aufgeschrien wird: Das ist doch kein Sport!

Doch halt! Ob eSport als Sport anerkannt ist, das muss hierzulande der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) entscheiden. Zu diesem Zwecke wurde letztes Jahr ein Gutachten angefertigt, das feststellen sollte, ob eSport die drei Hauptkriterien erfüllt.

  1. Man muss sich bewegen
  2. Es muss eine Vereinsstruktur vorhanden sein
  3. Gewisse ethische Werte müssen eingehalten werden

 

eSport und der DOSB

Laut des Gutachtens erfülle eSport keine der oben genannten Kriterien. Das heißt, Sportsimulationen wie FIFA und NBA2K tun das ausdrücklich schon, aber eben nicht Spiele wie League of Legends oder Dota2 – vom DOSB definiert als „eGaming“. Der eSport-Bund Deutschland weißte mehrmals daraufhin, dass es sich dabei um eine „fachlich nicht begründbare Unterscheidung“ handelt, stößt aber auf taube Ohren.

Wir haben uns mal mit den Kriterien genauer befasst und kamen zu der Entscheidung, dass eSport sie alle erfüllt, zumindest so wie der DOSB sie auslegt.

Dart, Billard, Schach und Tischkickern sind anerkannte Sportarten. Langsame bis schnelle, präzise Bewegungen und taktisches Vorgehen. Während eSportler mit 400 Eingaben in der Minute als faule Gamer abgetan werden, rühmen sich anerkannte übergewichtige Sportler ihrer Leistungen und beweisen damit, dass eine gesamtkörperliche Ertüchtigung niemals ein echtes Kriterium war, bei der Frage, ob Sport anerkannt wird.

Das eSport in mehreren Ligen organisiert ist und damit auf jeden Fall eine Vereinsstruktur vorhanden ist, scheint ignoriert zu werden. Dabei stützt sich der DOSB auf die Tatsache, dass die Regeln im eSport nicht durch Verbände, sondern durch große Unternehmen definiert werden. Ein Fakt, den man kaum bestreiten kann. Warum das bei Sportsimulationen gar kein Problem ist, wissen wir zwar nicht, aber das gibt uns zumindest das Gefühl, dass es sich da um ein willkürliches Kriterium handelt.

Der Begriff „Gewisse ethische Werte“ wirkt nicht nur sehr schwammig, sondern beweist auch, dass Videospiele von vielen Menschen immer noch nicht verstanden werden. Gewaltdarstellungen in Spielen sorgen immer wieder für entsetzen: Weltkriegsnostalgie, Terrorschulung und Anstiftung zum Amoklauf. Dass gegnerische Spieler nicht wirklich verletzt werden (ähnlich wie beim Schach) und niemand mit gebrochener Nase den Ring verlässt (im Gegensatz zum Boxen), führt unweigerlich zu der Annahme, dass keiner des DOSB-Entscheidungsgremiums jemals ein Videospiel in der Hand hatte.

 

Wir sagen eSport ist Sport

Pulsfrequenzen auf Marathonniveau, Hunderte Eingaben pro Minute und unglaubliche Konzentrationsleistungen belegen, was wir uns sowieso schon dachten: eSport ist Sport, völlig ungeachtet der Tatsache, wer ihn wo anerkennt. Frankreich, Brasilien und Japan geben uns Recht und seit Ende 2018 ist eSport in den USA sogar teilweise als Schulsport etabliert! Dass in Deutschland noch immer alle Uhren langsam ticken, soll niemandem abschrecken sich selber mal am eSport auszuprobieren, egal ob Sportsimulation oder doch lieber ein Shooter.

ORITY esport Basics
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